Michael Turgut: Kryptowährungen, Tulpenzwiebeln und Gold
Wenn Datensätze, also Kryptowährungen, die eigentlich nichts wert sind, als Währungen bezeichnet werden und der Wert von 100 Euro innerhalb von sieben Jahren auf über 6 Millionen Euro steigt, dann kommt einem natürlich sofort der Tulpenzwiebel-Wahn zu Beginn des 17. Jahrhunderts in den Sinn.
Auf der Suche nach interessanten Geld-Anlage-Möglichkeiten entdeckten damals viele Holländer die Tulpenzwiebel. Es entwickelte sich ein Tulpenfieber-Wahn. Nahezu jeder wollte mit der Blumenzwiebel Geld verdienen. Selbst Dummheit schadete nicht, solange sich ein größerer Dummkopf fand und die Zwiebeln teurer abkaufte. Die Preise stiegen in abenteuerliche Höhen – bis die Blase platzte. Zum Höhepunkt des Wahnsinns wurden manche Tulpenzwiebeln gegen Grachtenhäuser in Amsterdams bester Lage getauscht.
Wie konnte es zu solch einem Irrsinn kommen?
Michael Turgut, der Finanzexperte antwortet uns auf diese Frage:
„1. Es war genügend Geld im Umlauf, das auf der Suche nach interessanten Investitionsmöglichkeiten war. Vielen Holländern ging es gut: Der Ostindienhandel blühte und die Seeräuberei hatte Hochkonjunktur.
2. Die Tulpenzwiebeln waren knapp. Nur zwei bis drei Zwiebeln entsprossen jährlich der Mutterzwiebel, die selbst nach wenigen Jahren einging. Es dauerte wiederum Jahre, aus Zwiebeln Blumen zu ziehen. So wuchs das Angebot langsamer als die Nachfrage. Wie immer treibt die Kombination aus Knappheit und Begehrtheit die Preise.“
„Genauso ist es auch bei Edelmetallen wie Gold.“ sagt Michael Turgut zum Abschluss.
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